29.10.2024
Autor: Marc Büetiger
Marc’s Einblick in die Welt des Interaction Designs.
Hast du dich jemals gefragt, wie es wäre, den Sprung von Logik zu Kreativität zu wagen?
Als Softwareentwickler bin ich es gewohnt, mich auf die technische Seite der Dinge zu konzentrieren. Doch meine Freude an visueller und kreativer Arbeit hat schon lange mein Interesse an Design geweckt. Bei jls hatte ich nun das Glück, während sechs Tagen ein Job-Shadowing im Interaction Design Team absolvieren zu dürfen. Diese sechs Tage waren eine spannende Reise, die mir zeigte, wie stark beide Welten miteinander verknüpft sind und wie wertvoll es ist, UX/UI-Design mit Entwicklungskompetenzen zu kombinieren.
Meine Interaction Design Aufgaben und Erfahrungen.
Mein Job-Shadowing glich eher einem Mini-Designprojekt als einem klassischen «Mitzuschauen». In kurzer Zeit konnte ich die wichtigsten Schritte eines Designprozesses durchlaufen. Unter der Anleitung meines Kollegen im ID-Team, Cyrill, designte ich Teile einer Mobile App – von der ersten Idee über die Definition der Kernfunktionen bis hin zu den ersten Mockups und der Gestaltung in Figma, dem Design-Tool, das im Interaction Design Team zum Einsatz kommt.
Ein Highlight war für mich das Erstellen einer Persona, die einen fiktiven, aber idealen Benutzer meiner App darstellte. Diese Phase half mir, mich in die Denkweise eines Designers hineinzuversetzen und zu verstehen, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer:innen genau zu kennen. Die ersten Skizzen auf Papier, die später in Figma umgesetzt wurden, gaben mir ein Gefühl für die groben und iterativen Prozesse des Designs. Ich merkte schnell, dass es in dieser Welt weniger um Perfektion von Anfang an geht, sondern vielmehr darum, kontinuierlich zu verbessern und zu verfeinern.
Unterschiede zu meinem täglichen Arbeitsbereich in der Softwareentwicklung.
Ein deutlicher Unterschied zu meiner alltäglichen Arbeit als Entwickler war die noch stärkere Teamorientierung im ID-Team. Während auch die Softwareentwicklung viel Teamarbeit erfordert, ist die Zusammenarbeit im ID-Team aufgrund der kreativen Natur der Aufgaben besonders intensiv. Hier wird oft im Team gebrainstormt, Lösungen werden gemeinsam entwickelt und Probleme aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. In der Softwareentwicklung hingegen konzentriert sich die Teamarbeit stärker auf die Koordination und Verwaltung individueller Aufgaben innerhalb des Teams.
Der iterative Ansatz im Design, bei dem grobe Entwürfe erstellt und diese schrittweise verbessert werden, war für mich eine spannende Herausforderung. Als Entwickler arbeite ich oft daran, gleich von Anfang an die effizienteste und solideste Lösung zu finden. Im Design hingegen gibt es selten eine «perfekte» Lösung – es geht darum, durch Feedback und Anpassungen immer weiter zu optimieren. Dieser Perspektivwechsel hat mir gezeigt, wie wichtig Flexibilität und Detailgenauigkeit sind, um eine grossartige Benutzererfahrung zu schaffen.
Wie mir diese Erfahrung helfen kann.
Diese Tage im Interaction Design haben mir verdeutlicht, wie wertvoll es ist, Wissen aus beiden Welten zu vereinen. Die Fähigkeit, sowohl Design als auch Entwicklung zu verstehen, schafft einen grossen Mehrwert – nicht nur für das Team, sondern auch für die Projekte, an denen ich arbeite. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, eine Brücke zwischen dem Design- und dem Entwicklungsprozess zu schlagen, um sicherzustellen, dass die technische Umsetzung und die gestalterische Vision sich gegenseitig unterstützen.
Mein Ausblick auf die Zukunft.
Ich bin sehr dankbar für den Einblick in unsere Interaction Design Abteilung und die Unterstützung des Teams. Diese Erfahrung hat mein Interesse an der kreativen Arbeit weiter gestärkt und mir gezeigt, dass ich mich in Zukunft noch intensiver mit Design beschäftigen möchte. Die Kombination aus UX/UI-Design und Softwareentwicklung bietet viele spannende Möglichkeiten, und ich hoffe, weiterhin Erfahrungen in beiden Bereichen sammeln zu können. Das Job-Shadowing hat mir auch gezeigt, dass ich in dieser hybriden Rolle eine wertvolle Schnittstelle zwischen Design und Entwicklung einnehmen könnte – eine Perspektive, die mir beruflich wie persönlich grosse Freude bereitet.