31.08.2023
Autorin: Sandra Gehrig
Was ist die Kunst der App-Entwicklung?
In der heutigen digitalen Landschaft ist es entscheidend, Apps zu einem einzigartigen und individualisierten Erlebnis zu machen. Die Kunst der App-Entwicklung besteht darin, ein nutzerfreundliches User Interface zu schaffen. Wir wollen unseren Nutzer:innen nicht erklären müssen, wie sie eine App bedienen sollen - sie sollten sich intuitiv zurechtfinden können. Daher legen wir grossen Wert auf die Gestaltung eines ansprechenden Interfaces.
Wir streben danach, eine Customer Experience zu schaffen, die auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe zugeschnitten ist. Darunter verstehen wir das Erschaffen einer nahtlosen Customer Journey, bei der z.B. ein Arztbesuch per App vereinbart werden kann und nach dem Termin wichtige Dokumente unmittelbar und bequem in der App abrufbar sind. Dabei richten wir unseren Fokus nicht nur auf die Nutzer:innen, sondern auch auf Mitarbeiter:innen. Denn auch sie verdienen ein herausragendes Nutzererlebnis, sei es bei der Verwendung von internen Tools oder bei der Interaktion mit Kund:innen. Deshalb soll z.B. ein einfaches Content Management möglich sein, bei welchem sie beispielsweise News in der App veröffentlichen können. Unsere Apps sollen nahtlos sein, das auf die individuellen Anforderungen aller Beteiligten abgestimmt ist.
Wie bewältigen wir wiederkehrende Hindernisse?
In all den Jahren, in denen wir bereits nutzerorientierte Apps entwickeln, befassen wir uns stets wieder mit ähnlichen, wiederkehrenden Herausforderungen. Nachfolgend fassen wir die drei grössten Hindernisse zusammen und erläutern auch gleich, wie wir diese in unseren Entwicklungsprozess integriert haben.
- Kernteams neigen zur Annahme, dass sie genau wissen, was ihre Nutzer:innen wollen. Doch ohne eine gründliche Validierung dieser Annahmen bleibt Raum für Unsicherheit. Wir setzen daher auf User Testings, um sicherzustellen, dass wir die tatsächlichen Bedürfnisse unserer Zielgruppe verstehen. Dieser iterative Ansatz ermöglicht es uns, Feedback zu erhalten, Verbesserungen vorzunehmen und sicherzustellen, dass unsere Apps den Anforderungen der Nutzer:innen gerecht werden.
- Ein weit verbreiteter Fehler besteht darin anzunehmen, dass alle Funktionen von Anfang an in eine App integriert werden müssen. Stattdessen priorisieren und identifizieren wir die wichtigsten Anwendungsfälle, um die Vision unserer Kunden zu erreichen. Durch die Entwicklung unserer Apps in kleinen Iterationen und der schrittweisen Einführung neuer Funktionen verkürzen wir die Time-to-Market erheblich, können schnell auf das Feedback und die Bedürfnisse der Nutzer:innen reagieren und machen das Projekt für Investoren kontrollierbarer.
- Insbesondere bei Unternehmen mit verschiedenen Standorten und heterogener Core-IT liegt der Fokus häufig zu stark auf Technik, Daten und Lösungen und die Use Cases der App werden auf diese Systeme «hingebogen». In unserer Herangehensweise stellen wir uns immer erst die Frage: Wie entsteht eine nahtlose, digitale Customer Journey für die Endnutzer:innen und welche Use Cases muss die App beinhalten, damit sie dazu beiträgt? Erst im Nachgang führen wir eine Analyse der vorhandenen Core-Systeme durch. Anschliessend können die Systeme so erweitert werden, dass eine nahtlose Customer Journey möglich wird.
Welches sind unsere zwei Kernelemente zum Ziel?
Methodik: Human-Centered-Design
Unsere Methodik basiert auf dem Human-Centered-Design-Ansatz. Wir konzentrieren uns darauf, das Problem aus Sicht der Zielgruppe zu verstehen, führen umfangreiche Recherchen durch, um die Herausforderungen zu identifizieren und entwickeln dann Lösungen, um diesen Herausforderungen zu erleichtern. Durch die Erstellung von Prototypen können wir die Wirksamkeit unserer Lösungen bereits früh testen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen. Dieser Prozess ist ein kontinuierlicher Kreislauf, bei dem wir iterativ arbeiten und sicherstellen, dass wir das Problem unserer Zielgruppe bestmöglich lösen.
Vorgehen: Iteratives Vorgehen in vier Phasen
Grundsätzlich setzen wir Softwareprojekte in vier Phasen um, welche auf die Anforderungen des Kunden abgestimmt sind. Das Phasenmodell erleichtert die Koordination und Steuerung eines Projektes sowie die Überprüfung von Zwischenergebnissen auf dem Weg zur Ziellösung.
- Phase 1 - Frame: In der initialen Frame-Phase definieren wir zusammen mit dem Kunden das Problem, welches sie lösen wollen. Dazu legen wir den Fokus auf das «Warum». Durch gezielte Fragestellungen und intensive Kundenbefragungen können wir das Kernproblem identifizieren.
- Phase 2 – Define: In der Define-Phase spezifizieren wir zusammen mit dem Kunden in einem iterativen Prozess die relevanten Anwendungsfälle in einem Detailkonzept. Die funktionalen, technischen sowie organisatorischen Anforderungen werden im Detail definiert und dokumentiert. Gleichzeitig wird ein Design-System geschaffen, mit welchem das User Interface visualisiert und anhand klickbarer Prototypen getestet wird.
- Phase 3 - Realize: In der Realize-Phase wird die Lösung durch uns agil entwickelt. In regelmässigen Abständen werden dem Kunden Zwischenreleases auf Testsystemen bereitgestellt und so eine hohe Transparenz und Flexibilität bei Repriorisierung ermöglicht. Am Ende der Realize-Phase wird die Lösung zusammen mit dem Kunden den Zielkunden zur Verfügung gestellt.
- Phase 4 - Scale: In der Scale-Phase wird die Lösung betrieben und kontinuierlich entlang der Kundenbedürfnisse weiterentwickelt.
Fragen zum Thema «Nutzerorientierte Apps»?
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Die für uns wichtigsten Tipps in der Entwicklung nutzerorientierter Apps sind:
- Verstehe deine Zielgruppe: Um Bedürfnisse und Probleme deiner Endnutzer:innen zu verstehen, sprich direkt mit deiner Zielgruppe und führe Gespräche und Interviews.
- Validiere deinen Prototypen: Nimm Verbesserungsvorschläge deiner Nutzer:innen auf, lerne aus deinen Erfahrungen und passe deine App entsprechend an.
- Entwickle agil: Setze auf iterative Entwicklung und führe kontinuierlich Tests durch. Dadurch können frühzeitig Schwachstellen und Verbesserungspotenziale erkannt und sichergestellt werden, dass deine App ein optimales Nutzererlebnis bietet.
- Entwickle kontinuierlich weiter: Die Entwicklung von Apps ist ein fortlaufender Prozess: Stelle sicher, dass deine App kontinuierlich weiterentwickelt wird und den sich wandelnden Bedürfnissen gerecht wird.
Indem wir bei jls auf eine nutzerorientierte Entwicklung setzen und unsere Methodik und Vorgehensweise entsprechend anpassen, entwickeln wir Apps, die nicht nur funktional sind, sondern auch ein herausragendes Nutzererlebnis bieten. Unser iteratives Vorgehen ermöglicht es uns, kontinuierlich an der Verbesserung unserer Apps zu arbeiten und sicherzustellen, dass sie den Anforderungen unserer Nutzer:innen gerecht werden.