28.10.2022
Hast du dich auch schon gefragt, was es mit Discovery Research auf sich hat? Wir auch!
Discovery Research untersucht den Problemraum, um ein tiefes Verständnis der Menschen zu gewinnen, die ein Produkt oder eine Dienstleistung nutzen könnten. Es geht also darum, das zu lösende Problem kennenzulernen, einschliesslich der von diesem Problem betroffenen Nutzer:innen.
Wie werden Ideen in Richtung Lösungsfindung klar von der Problemfindung getrennt?
Wir starten früh mit User Interviews und Uster Testings. Als Grundlage dazu stützen wir uns auf das Double-Diamond Modell, welches das Problem klar von der Lösung trennt. Stell dir einmal das Szenario vor, dass ständig Menschen in einen Fluss fallen. Intuitiv wird gleich nach einer Lösung gesucht, z.B. einer Maschine, welche die Menschen möglichst schnell aus dem Wasser holen kann. Doch vielleicht ist der tatsächliche Grund für den Sturz ins Wasser eine kapputte Brücke. Dieses Beispiel bestätigt uns, dass wir initial mehr hinterfragen müssen, um das Problem spezifischer herauskristallisieren zu können. Die Discovery Phase ist somit ein zentraler Bestandteil einer erfoglreichen Konzeptionsphase. Denn die Chance, dass ein Produkt auf dem Markt wirklich gebraucht wird ist 75% höher, wenn die Lösung ein tatsächliches Problem löst.
Was ist das Ziel nach einer Discovery Phase?
Ein klares Problem Statement. Dieses erarbeiten wir gemeinsam mit dem Kunden mit spezifisch vorbereiteten W-Fragen: Wer ist von diesem Problem betroffen? Was sind die Effekte dieses Problems? Wieso ist dieses Problem wichtig? Für einen Workshop können wir so ein Template aufbereiten, welches wir mit den Ansichten der verschiedenen Stakeholder füllen können. Auch von der Konkurrenz inspirierte Lösungen können hinterfragt werden: Ist dies wirklich zentral für deine Zielgruppe bzw. für deinen Endnutzer? Schlussendlich können die zusammengetragenen Punkte zu einem kurzen Problem Statement (höchstens 4-5 Sätze) ausformuliert werden, das auf EIN bestehendes Problem fokussiert ohne eine Lösungsidee zu beinhalten. Dies führt zur Schärfung der gemeinsamen Projektvision.
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Wie machen wir Discoveries?
Es ist komplett normal, dass uns immer wieder Lösungsideen in den Sinn kommen während wir uns intensiv mit einem Problem beschäftigen. Diese wollen wir auch nicht komplett ignorieren, sie sollen aber nicht den Prozess zur Definition eines Problem Statements beeinflussen. Was machen wir also mit unseren Ideen? Wir schreiben sie auf und legen sie beiseite in eine «Kühlbox», damit wir sie zu einem späteren Zeitpunkt in der Phase der Lösungsfindung wieder hervornehmen können. Und was genau gehört nun alles in einen Discovery Prozess?
- Desk Research: Bereits vorhandene Nutzer- und Kunden-Recherche werden angeschaut und analysiert. Auch werden bestehende Lösungen überprüft.
- Stakeholder Interviews: Zum Beispiel in Form eines Workshops lernen wir über wichtige Geschäftsziele des Kunden, erhalten Einblick in bestehende Daten zur Problemstellung und erfahren über bereits umgesetzte Lösungen. Für uns ist die nutzerzentrierte Herangehensweise entscheidend und so fragen wir uns immer wieder: Wen sollen wir noch interviewen?
- User Research: In User Testings finden wir heraus, was die Endnutzer:innen benötigen und wo sie in einer potentiellen Applikation z.B. Informationen suchen. Dies hilft uns später Wireframes zu kreieren, in einer zweiten Iteration erneut zu testen und später zu einer passenden Lösung zusammenzufügen.
Wie werden Ergebnisse am besten ausgewertet, um eine passende Lösung zu schneidern?
Eine Konzeptionsphase kann durchaus ein chaotischer Prozess sein und ist bei jedem Projekt individuell zu gestalten. Nachdem wir das spezifische Problem Statement herausgefiltert haben und die Bedürfnisse der Endnutzer besser kennen, geht es darum die gesammelten Informationen zu verarbeiten. Dies ist der Übergangspunkt in die Lösungsfindung. Anhand von How Might We’s (HMW’s) entstehen mögliche Lösungsvorschläge. Zurück zu unserem Beispiel mit der kapputten Brücke (= definiertes Problem) fragen wir uns also: Wie können wir Menschen davor bewahren, ständig ins Wasser zu fallen? Die HMW’s sind eine schriftliche Antwort auf etwas, das wir im Discovery Prozess gelernt haben, positiv formuliert und mit Fokus auf das gewünschte Ergebnis. Anschliessend formulieren wir ein Change Statement: Wir wollen den gegenwärtigen Zustand ändern, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Dies liefert uns die Mission, die uns hilft eine Lösung zu kreieren, welche wirklich das Problem des Endnutzers löst.